Frühmorgen

2000, Öl auf Leinwand, 100x100 cm /// Herberts Siliņš (1926–2001) ist einer der bedeutendsten VertreterInnen der lettischen Farbmalerei des 20. Jahrhunderts. Seine Gemälde sind geprägt von der Verwendung reiner und intensiver Farben sowie einer frischen Perspektive. Die Werke sind ausdrucksstark, emotional und dynamisch. Der Künstler zählt zu den wichtigsten lettischen Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts, dessen zeitgenössischer Ansatz in der Malerei auch heute noch von Relevanz ist. Ländliche Landschaft, in der man die intuitive und metaphysische Naturwahrnehmung des Künstlers spürt. Farbe und Pinselstrich dienen als Ausdrucksmittel, was auch durch das relativ große Format des Bildes verstärkt wird. In der Struktur der Komposition dominiert deutliche Farbflächenmalerei. Die Formen der abgebildeten Objekte sind vereinfacht und mit Strichen modelliert. Jedes der abgebildeten Naturelemente weist eine andere Pinselstrichtechnik auf, die jedem Objekt eine individuelle Struktur verleiht. Entsprechend der Materialität der Elemente sind die Land- und Wasserteile mit klaren Strichen gestaltet, die von mehreren dicken Farbschichten bedeckt sind und ein deutliches Relief erzeugen. Im Bereich des Himmels hingegen wird die Pastosität des Strichs allmählich reduziert und eine glattere Beschichtung verwendet, die einen Kontrast zur Leichtigkeit der Luft bildet. Die Richtung der Striche wird auf ähnliche Weise verwendet, indem abwechselnd ein Element für horizontale und breite Striche und das nächste für vertikale und kleinere Striche ausgelegt wird, wodurch ein struktureller Kontrast entsteht und nicht alles miteinander verschmelzen kann. Das ausdrucksstarke Bild des Baumes bringt zudem eine symbolische Stimmung und einen deutlichen Akzent in die Komposition. Das Werk ist in blauen Farbtönen mit deutlichem Akzent auf Türkisblau gestaltet, warmes Ocker, Dunkelblau und Asphaltgrau wirken als eigenständige Akzente. /// Signatur des Künstlers befindet sich unten links.